Radfahren
boomt. Die Verkaufszahlen steigen
seit Jahren, aber
seit dem Lockdown im
Frühjahr verzeichnen die Fahrradhändler bundesweit Rekordzahlen. Auch hier im Ried
erfreut sich das Fahren
auf Feld- und
Waldwegen immer größerer Beliebtheit
bei Freizeitradlern. Schließlich ist
die Bewegung an der frischen
Luft gesund: Radfahren
stärkt das
Herz-Kreislaufsystem, schont die Gelenke und
steigert insgesamt das
Wohlbefinden. Man kann gerade im Ried
problemlos viele Kilometer zurücklegen, weil in der Ebene keine anstrengenden Steigungen warten.
Aber Fahrräder lohnen sich
nicht nur für Urlaub und Ausflüge, sondern stellen ein hervorragendes Alltagsverkehrsmittel dar. Besonders in Städten eignen sich Fahrräder perfekt für das Erledigen von Einkäufen und Besorgungen. Die Suche nach Parkplätzen entfällt, so dass man sein
Ziel mit dem
Rad quasi genauso schnell
erreicht wie ein Autofahrer. Kleine und mittlere Einkäufe können leicht in Fahrradkörben oder Satteltaschen verstaut werden und selbst Großeinkäufe kann man problemlos in einem Fahrradanhänger
unterbringen, der sich bei Bedarf
ankoppeln lässt. Solche Anhänger gibt es in
vielen Varianten, teilweise faltbar und mit wenig Gewicht. Mittlerweile wird auch in immer mehr Kommunen der Verleih von E-Lastenräder angeboten, häufig sogar kostenlos. Studien haben ergeben, dass die Hälfte aller motorisierten Warentransporte in den Städten durch Lastenräder ersetzt werden könnten.
Wer seinen Schul- bzw. Arbeitsweg schon klimafreundlich mit Bus oder Bahn zurücklegt, kann idealerweise die Anfahrt zum Bahnhof mit dem Rad bewerkstelligen und die dortigen Stellplätze oder Fahrradboxen nutzen. Mit dieser Kombination kann man täglich auch weitere Strecken umweltfreundlich zurücklegen. Ganz nebenbei bietet das tägliche, aktive Fahren einen gesunden Ausgleich zu den häufig sitzenden Tätigkeiten in Schule und Büro.
Seit letzten Montag sind zahlreiche Bürger aus Bürstadt beim
Stadtradeln aktiv. Hier kann jeder teilnehmen und in einem Team drei Wochen lang Radkilometer sammeln. So soll im Alltag bewusst auf möglichst vielen Strecken das Auto stehen gelassen werden. Dabei geht es sowohl um den Klimaschutz vor Ort, als auch darum, bereits vorhandene Radwege zu nutzen bzw. fehlende und verbesserungsfähige Radinfrastruktur in Bürstadt zu erkennen und aufzuzeigen. Anmeldungen zum Stadtradeln sind übrigens noch immer möglich.
Für kurze und mittlere Entfernungen stellt das Rad eine echte Alternative zur täglichen Autofahrt dar. Nicht für jeden Weg zum Bäcker oder zum Supermarkt muss man das Auto starten. Fahrräder stoßen weder Schadstoffe aus, noch erzeugen sie Staus. Dafür fahren sie völlig geräuschlos. Setzen Städte durch geeignete Verkehrskonzepte den Fokus auf den Rad- statt wie bisher auf den Autoverkehr und planen sie mehr sichere Radwege statt großzügiger Parkplätze, können sie dadurch leicht viel mehr Menschen für das tägliche Radfahren gewinnen. Das wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit der Bevölkerung aus, sondern steigert auch deutlich die Lebens- und Aufenthaltsqualität in einer Kommune.