Wasser sparen beim Einkaufen

Die Herstellung von Nahrungsmitteln erfordert große Mengen Wasser

 

Wie wichtig Wasser ist, hat uns die extreme Trockenheit der vergangenen Monate deutlich gezeigt. Bäume leiden unter Trockenstress und werfen ihre Blätter ab, Grasflächen sind verdorrt und braun, Tränken und Tümpel trocknen aus und Gartenbesitzer sind täglich mit der Bewässerung ihrer Beete beschäftigt. Ebenso werden bei der Herstellung unserer Nahrungsmittel große Mengen Wasser benötigt. Rechnet man die erforderliche Wassermenge auf Badewannen um, so ergeben sich für jeden von uns täglich 22 Badewannen Wasser allein für Lebensmittel. Das Gros dieser Wassermenge ergibt sich aus natürlichem Niederschlag. Bleibt dieser aus, wie wir es in diesem Jahr erlebt haben, so muss mit künstlicher Bewässerung aus Grund- oder Flusswasser nachgeholfen werden.

 

15 Badewannen Wasser verbrauchen wir allein durch den Anbau von Nahrungsmitteln außerhalb Deutschlands, davon zwei Wannen in Regionen mit hohem oder sehr hohem Wasserstress, also in Ländern, die generell unter Wassermangel leiden. Dazu gehören Indien, Nordafrika und der Mittlere Osten, aus denen wir Tee, Obst, Gemüse, Reis und Soja beziehen, aber auch Länder wie Spanien und Türkei, aus denen wir Tomaten, Paprika, Trauben, Zitrusfrüchte, Nüsse usw. importieren. Die künstliche Bewässerung in diesen Ländern kann zum Absinken des Grundwasserspiegels und zur Austrocknung von Seen und Flüssen beitragen. Viel gravierender wirkt sich die großflächige Bewässerung auf die Versorgung der Bevölkerung vor Ort aus, denn dies beeinträchtigt die Trinkwasserversorgung und die Möglichkeit, Lebensmittel für den Eigenverbrauch anzubauen.

 

Konkrete Tipps

 

Wir als Verbraucher können durch unser Einkaufsverhalten gegensteuern, indem wir vor allem auf saisonale und regionale Produkte setzen. Mit einem Saisonkalender für Obst und Gemüse in der Küche oder als App behält man den Überblick, in welchen Monaten Erdbeeren, Trauben und Zucchini üblicherweise reifen und verfügbar sind. Vieles, was wir gerade im Winter in den Supermärkten finden, ist um die halbe Welt gereist und mit großem Wasserverbrauch gewachsen. Aprikosen haben beispielsweise nur von Juni bis August Saison, auch wenn sie ganzjährig zu haben sind.

 

Da die Produktion von Fleisch allein durch den Anbau von Futtermitteln enorm viel Wasser verbraucht, können wir durch einen geringeren Fleischkonsum den Wasserverbrauch deutlich senken. Bildlich gesprochen verschlingt ein Kilo Rindfleisch einen halben Tanklastzug Wasser, ein Kilo Schweinefleisch 21 Badewannen, aber ein Kilo Getreide nur 3,5 Wannen Wasser.

 

Wenn Sie nur so viel einkaufen, wie sie tatsächlich verbrauchen und frisches Obst und Gemüse richtig lagern, reduzieren Sie auf diese Weise die Menge Ihrer weggeworfenen Lebensmittel und damit die Umweltbelastungen, die durch die Herstellung verursacht würden. Momentan wirft jeder von uns 1,5 kg Lebensmittel pro Woche in die Mülltonne. Auf das Jahr hochgerechnet sind das Waren im Wert von über 200 Euro. Um dies zu verhindern, können ganz banale Dinge hilfreich sein, wie das Schreiben einer Einkaufsliste, um unnötige Käufe zu vermeiden, und ein aufgeräumter Kühlschrank, bei dem ältere und angebrochene Dinge vorn stehen und somit im Blick bleiben.