Nur zwei Wespenarten können beim Essen lästig werden
Will man es sich im Spätsommer draußen bei leckerem Zwetschgenkuchen gemütlich machen, so so finden sich oft unliebsame Gäste ein, denn auch Wespen gesellen sich gern zur Kaffeetafel und stören den Kuchengenuss. Dadurch haben Wespen im Allgemeinen ein schlechtes Image erworben, denn wer möchte sich schon gern einen Wespenstich einhandeln.
Im Gegensatz zu Wespen zählen Bienen meist zu den gern gesehenen Gästen im Garten, da sie als „Vegetarier“ nur von Blüte zu Blüte fliegen und weder von Grillwurst noch von süßen Säften angelockt werden, sodass es hier schwerlich zu schmerzhaften Konflikten am Terrassentisch kommt.
Da in den letzten Jahren erfreulicherweise das Thema Bienen mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, wissen viele Menschen, wie nützlich Bienen durch ihre Bestäubungsleistung sind und dass es neben Honigbienen noch mehrere hundert Wildbienenarten in Deutschland gibt.
Ganz ähnlich ist es bei den Wespen. Auch hier gibt es allein in Hessen 69 unterschiedliche Wespenarten, von denen 16 Arten gemeinschaftlich ein Nest gründen und Staaten bilden. Die übrigen Wespenarten leben dagegen einzeln und versorgen ihre Brut allein. Alle Wespen sind von großem Nutzen für den Naturhaushalt, denn sie erbeuten täglich jede Menge Stechmücken, Blattläuse und Fliegen für ihren Nachwuchs und sind bei Blütenbesuchen auch als Bestäuber aktiv.
Obwohl nur zwei Arten, die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, überhaupt am Tisch lästig werden können, steht die gesamte Wespen-Familie in schlechtem Ruf. Als Folge werden immer wieder gefundene Nester vorschnell zerstört. Dabei leben staatenbildende Wespen überhaupt nur einen Sommer in ihrem Nest. Manche Nester sind schon im August, manche erst im Oktober verlassen, denn nur die Jungköniginnen überwintern einzeln an einem geschützten Ort. Verlassene Wespennester in Gartenhütten oder auf Dachböden können daher problemlos ab dem Spätherbst entfernt werden.
Sollten beim Grillabend oder beim Eis essen Wespen stören, so gilt es vor allem, Ruhe zu bewahren, keine schnellen Bewegungen zu machen und die Tiere im Auge zu behalten. Oft hilft es, Speisen und Getränke abzudecken und in ein paar Metern Entfernung eine Ablenkfütterung für die Plagegeister anzubieten. Besonders eignen sich hierfür überreife Trauben, von denen Wespen magisch angezogen werden. Auf diese Weise kann man unschöne Stiche vermeiden und die schwarzgelb gefärbten Insekten aus sicherer Entfernung beobachten.
Bei Fragen zu Wespennestern oder anderen Naturthemen hilft der NABU Bürstadt gern weiter.