Warum es sich lohnt, Papier zu sparen und wieso man auf Recyclingpapier setzen sollte
Im vergangenen Jahr hat jeder von uns ungefähr 230 Kilogramm Papier, Pappe oder Karton verbraucht. Das sind 630 Gramm täglich Damit gehört Deutschland zu den Spitzenreitern im Papierverbrauch. Im Vergleich zu Plastik punktet Papier damit, dass es aus Holz, also einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt wird. Trotzdem stellt auch die Papierherstellung eine hohe Belastung für die Umwelt dar, denn bei der Erzeugung wird eine große Menge Holz, Energie und Wasser benötigt. Außerdem werden oftmals Chemikalien verwendet, die die Gewässer belasten.
Man könnte meinen, dass in Deutschland hauptsächlich heimisches Holz zur Papierherstellung eingesetzt wird. Tatsächlich sind es nur rund 20 Prozent. Der Rest des Zellstoffs wird importiert: Knapp ein Viertel kommt aus Brasilien, 18 Prozent liefert Schweden, 14 Prozent Finnland. Das Holz stammt sowohl aus Wäldern mit Monokultur als auch aus Urwäldern oder alten, schützenswerten Wäldern. Dass die Papier- und Zellstoffindustrie die weltweite Zerstörung von Wäldern mitverursacht, wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.
Im Gegensatz dazu besitzt Recyclingpapier eine deutlich bessere Ökobilanz, da hier bei der Herstellung nur die Hälfte der Energie und rund ein Drittel der Wassermenge eingesetzt werden muss. Auch wird pro Kilogramm Altpapier 2,2 Kilogramm Holz eingespart. Der NABU Bürstadt rät, recyceltem Papier dem aus Frischfasern hergestellten den Vorzug zu geben.
Es steht auch fast für jede Sorte Papier ein passendes Recyclingpapier zu Verfügung: Für Küchenrolle und Toilettenpapier, für Drucker und Schulhefte. Sind diese Produkte mit dem Blauen Engel gekennzeichnet, kann man sicher sein, dass die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier gewonnen wurden. Daher sollte man beim Kauf im Drogeriemarkt oder Schreibwarengeschäft stets nach Produkten mit dem Blauen Engel Ausschau halten.
Außerdem kann jeder mit einfachen Maßnahmen dazu beitragen, den Papierverbrauch generell zu reduzieren. Man kann unerwünschte Kataloge und Prospekte abbestellen und den Briefkasten mit „Bitte keine Werbung“ kennzeichnen. Regelmäßige Briefsendungen können auf digitale Zusendung umgestellt werden. Statt jede Kleinigkeit im oftmals viel zu großen Karton per Post liefern zu lassen, kann man vor Ort verfügbare Dinge auch möglichst direkt in Bürstadt kaufen und eine Tasche für den Transport mitnehmen.
Im Büro kann man vor jedem Klick auf das Druckersymbol überlegen, ob der Druck eines Dokuments wirklich notwendig ist. Wird der Drucker auf den beidseitigen Druck voreingestellt und druckt man nur die tatsächlich benötigten Seiten, lässt sich auf diese Weise noch mehr Papier sparen. Bei Texten mit großer Schriftart sind diese auch beim Druck von 2 Seiten pro Druckseite noch gut lesbar. Sammelt man einseitig bedrucktes Papier, kann man es für Notizen oder Probedrucke nutzen.
Die beim Jahreswechsel gerade ausgemusterten Wandkalenderblätter eignen sich übrigens hervorragend als Geschenkpapier oder zum Einbinden von Schulbüchern.