Bereits vor über 20 Jahren kamen die ersten Mähroboter auf den Markt, die mittlerweile auch hierzulande immer häufiger in
Privatgärten ihre Runden ziehen. Sie bearbeiten mehrmals pro Woche ganz autonom und leise die eigene Rasenfläche, die nun immer perfekt geschnitten aussieht, und nehmen so dem Gartenbesitzer die
Arbeit des regelmäßigen Rasenmähens ab. Leider haben diese Geräte auch Schattenseiten, denn sie bergen große Verletzungsgefahren sowohl für spielende Kinder und Haustiere, als auch für
Kleintiere, wie Igel und Eidechsen, die sich auf der Rasenfläche befinden.
Man könnte meinen, dass
Mähroboter durch Sensoren Hindernisse rechtzeitig erkennen und durch ihren flachen Aufbau kaum jemanden verletzen können. Dies ist aber ein Trugschluss, wie neueste Tests beweisen, denn die
meisten Roboter reagieren zu spät und stoppen nur bei großen Hindernissen.
Von der Stiftung Warentest liegen für April 2020 neue Untersuchungsergebnisse verschiedener Mähroboter vor. Die Tests kamen wie bereits in den Vorjahren zu dem Ergebnis, dass sämtliche Modelle Sicherheitsmängel aufweisen, so dass kein Roboter besser als befriedigend bewertet werden konnte. So würde keiner der Rasenroboter einen liegenden Kinderarm erkennen, manche nicht einmal einen Kinderfuß. Mähroboter stellen damit nicht nur für spielende Kinder, sondern auch für schlafende Haustiere eine Gefahr dar.
Diese Sicherheitsmängel sind schon seit langem bekannt, und so lassen viele Gartenbesitzer ihre Mähroboter nur dann laufen, wenn niemand zu Hause ist oder starten den Mäher erst in der Dämmerung bzw. in der Nacht. Den meisten ist dabei nicht bewusst, dass auf diese Weise Kleintiere im Garten Gefahr laufen, durch die scharfen Klingen des Mähers verstümmelt und getötet zu werden.
Nachtaktive Tiere, wie Igel oder Kröten, sind ab der Dämmerung auf Futtersuche. Da Igel keine Fluchttiere sind, kugeln sie sich bei Gefahr nur zusammen und sind den Schneidwerkezeugen des Mähers schutzlos ausgeliefert. Vor allem junge Igel sind durch Mähroboter hoch gefährdet. Auch Blindschleichen, Eidechsen und Kröten werden durch unbeaufsichtigte Mäher regelmäßig überrollt und zerstückelt. Tagsüber werden Spinnen, Grashüpfer und andere Insekten Opfer der autonom fahrenden Mäher.
Daher sollte man grundsätzlich die Anschaffung eines Rasenroboters überdenken. Wenn statt eines englischen Rasens auch Wiesenblumen und Kräuter wachsen dürfen, muss das Gras generell seltener gemäht werden. Eine bunte Wiese mit Gänseblümchen und Klee ist zudem robuster gegenüber trockenen Perioden, wie wir sie zurzeit wieder erleben und muss seltener gewässert und gedüngt werden. Außerdem kann man mit einer blühenden Wiese Bienen, Schmetterlinge und Grashüpfer in den Garten locken. Ein englischer Rasen dagegen ist für Insekten gänzlich unattraktiv.
Besitzern von Rasenrobotern empfiehlt der Nabu Bürstadt, den Mäher nur tagsüber unter Aufsicht laufen zu lassen und die Betriebszeiten auf das notwendige Minimum zu begrenzen, um zu verhindern, dass nachtaktive Tiere im Garten von den Schneidwerkezeugen verletzt und getötet werden.