Jetzt ist Pflanzzeit für Frühblüher

Wenn nach der kalten Jahreszeit die Tage länger werden, locken die ersten warmen Sonnenstrahlen bereits mehrere Wildbienenarten aus ihrem Winterquartier. So kann man an milden Wintertagen die ersten Hummelköniginnen entdecken, die sich nach dem Ausgraben aus der Erde erst mal ein Sonnenbad gönnen, um sich aufzuwärmen. Danach begeben sich die pelzigen Tierchen auf Futtersuche, denn im Winter haben sie viel Energie verbraucht, sodass sie nun auf nektar- und pollenreiche Blüten angewiesen sind. So früh im Jahr sind Blüten meist Mangelware.

 

Wenn wir jetzt im Herbst jedoch Zwiebelblüher, wie Blaustern, Traubenhyazinthe, Krokusse, Winterlinge und Schneeglöckchen pflanzen, dann finden die ersten Hummeln genug Flugbenzin, um sich zu stärken und einen neues Hummelvolk aufzubauen. Wildarten, wie botanische Krokusse, sind bei den Zwiebeln zu bevorzugen, denn sie liefern mehr Pollen und Nektar als die großblumigen, hochgezüchteten Sorten und sie vermehren sich selbst, sodass über die Jahre ganze Blütenteppiche entstehen können. Optimal sind Blumenzwiebeln aus Bio-Anbau, denn hier wird komplett auf den Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Damit wird nicht nur der Boden beim Anbau geschont, sondern auch die blühenden Pflanzen liefern unbelasteten Nektar und Pollen für Bienen und Co. Übrigens erhält man passenderweise beim Bienenfutterautomaten am Platz der Deutschen Einheit in Bürstadt jetzt im Herbst Zwiebeln für Wildkrokusse.

 Frühjahrsblühende Blumenzwiebeln können im Blumenbeet, im Rasen und auch in Kübeln gepflanzt werden, wobei der Boden locker sein sollte. Zwiebeln vertragen keine Staunässe, weil sie sonst zu faulen beginnen.

 

Die Herbstmonate eignen sich auch prima zum Pflanzen von Sträuchern und Bäumen, solange es nicht friert. Wählt man hier früh blühende heimische Sorten, wie Kornelkirsche und Salweide, so finden Hummeln und Gehörnte Mauerbienen früh im nächsten Jahr Nahrung. Die im Frühling allerorten leuchtend gelb blühenden Forsythien werden allerdings von Insekten gemieden, da diese weder Nektar noch Pollen bereitstellen und somit für Bienen wertlos sind.

 

Freuen wir uns also über jede Hummel und Mauerbiene im zeitigen Frühling, denn in der Regel überlebt nur eine von zehn Hummelköniginnen die Widrigkeiten des Winters, und helfen wir ihnen mit früh blühenden Pflanzen, sich zu stärken und für Nachkommen zu sorgen.