Jetzt, da die Temperaturen wieder steigen und schon Narzissen, Blutpflaumen und Mirabellen blühen, lockt es wieder viele in den eigenen Garten und auf den Balkon. Auch die ersten Hummeln und Mauerbienen sind schon unterwegs und suchen nach Nahrung in Form von Pollen und Nektar für sich und ihren Nachwuchs. Etwa ein Drittel aller Wildbienenarten ist auf ganz bestimmte Pflanzengattungen spezialisiert. Oft handelt es sich dabei um Wiesenpflanzen, wie Natternkopf, Schafgarbe oder Johanniskraut.
Wieso nicht jetzt im Frühling ein Stück des Gartens für Wildbienen reservieren und eine Blumenwiese mit verschiedenen heimischen Wildkräutern anlegen? In der freien Landschaft verringert sich der Lebensraum und das Nahrungsangebot für Wildbienen immer mehr. Unsere Gärten und städtischen Grünanlagen haben das Potential, die Artenvielfalt zu fördern, wenn bei der Gestaltung das Augenmerk auf Naturnähe, insbesondere auf Insektenfreundlichkeit gelegt wird.
Aus diesem Grund kann man im eigenen Garten auch durch die Anlage einer Blumenwiese für ein vielfältiges Nahrungsangebot sorgen. Da jetzt die Temperaturen steigen, kann man bald mit der Vorbereitung einer Wiese beginnen.
Statt gleich den kompletten Rasen in eine Blumenwiese zu verwandeln, kann auch einfach einen Blühstreifen entlang eines Zaunes oder neben einer Hütte angelegt werden. Bestimmt findet sich eine Ecke im Garten oder gar ein Balkonkasten, um Wildkräuter auszusäen.
Damit sich die Blumenwiese gut entwickelt, ist ein sonniger Standort vorteilhaft, wobei der Boden möglichst mager sein sollte, da viele Wiesenpflanzen nährstoffarme Böden bevorzugen. Daher bietet es sich an, die Düngung einzustellen und den vorgesehen Bereich durch das Einbringen von Sand abzumagern. Will man Rasenflächen umwandeln, kann man zur Vorbereitung der Aussaat die Grasnarbe komplett entfernen. Gegebenenfalls reicht auch ein punktuelles Abtragen der Grasnarbe oder ein Vertikutieren des Rasens. Nach der Aussaat sollte die Fläche noch mehrere Wochen feucht gehalten werden.
Bei dem großen Angebot an Saatgut sollte auf Regionalität und auf heimische Pflanzen geachtet werden, wenn man Wildbienen anlocken möchte. Generell werden sich diejenigen Pflanzen aus der Saatgutmischung bewähren, zu denen der Standort und der Boden am besten passen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Rasenflächen machen Blumenwiesen wesentlich weniger Arbeit, da nur 1-2 Mal im Jahr gemäht werden muss und auf Dünger komplett verzichtet werden kann. Man sollte bei der Mahd möglichst nicht die ganze Fläche auf einmal mähen, sondern abschnittsweise, damit sich die Tiere auf der Wiese in den ungemähten Bereich zurückziehen können. Übrigens ist das Mähen mit einer Sense leichter als man denkt.
Wenn im Sommer Wilde Möhre, Thymian und Flockenblumen auf der Gartenwiese Wildbienen und sicher auch Schmetterlinge anlocken, kann man sich an den bunten Blüten und am Summen und Brummen der Insekten erfreuen.